Maschinen, die begeistern
Richtungsweisende Heckert-Werktage in Chemnitz
Sieben Jahre ist es her, dass die Starrag GmbH in Chemnitz die letzte Hausmesse veranstaltete. Inzwischen hat sich viel verändert. Vor allem die neuen Kompaktmaschinen sorgen für Begeisterung. Höchste Zeit, um Kunden, Mitarbeiter und Interessierte vor Ort über neueste Entwicklungen und Pläne zu informieren.
Für Martin Buyle, seit April 2023 CEO der Starrag Group, sind Veranstaltungen wie die Heckert-Werktage 2023 in Chemnitz ein wichtiges Instrument, um Kundenbindungen zu intensivieren und die Mitarbeiter mit ihren Familien für die Starrag- Ziele zu begeistern: »Wir können hier modernste Fertigungslösungen zeigen und intensive persönliche Gespräche führen. Das ist sehr wertvoll, daher werden wir solche Veranstaltungen in Zukunft an jedem Starrag-Standort durchführen.«
Eine Juliwoche dauerten die Werktage in Chemnitz. Kai Bohle, Verkaufsleiter der Starrag für das Segment Transportation & Industrial, hatte zum einen Kunden eingeladen, um die neuesten Maschinenentwicklungen zu zeigen, und zum anderen Experten aufgeboten, die zu allen Fragen Rede und Antwort stehen konnten. Starrag nutzte die Tage aber auch für Mitarbeiterschulungen und öffnete die Werkhallen zeitweise für Familienmitglieder und Interessierte.
»Nach der langen Pause haben wir mit den jetzigen Werktagen neu gestartet«, sagt Kai Bohle. »Wir werden das Konzept sicher weiterentwickeln und verstetigen. « Daran wird sich in Zukunft auch Christian Kurtenbach beteiligen, der als Leiter der neuen Business Unit »High Performance Machining Systems« seit Juni unter anderem für den Standort Chemnitz und den Produktbereich Heckert zuständig ist. Er legt grossen Wert darauf, nicht nur neue Entwicklungen im Maschinenbereich vorzustellen, sondern Lösungsansätze zu präsentieren, in denen das breite Starrag-Know-how zum Tragen kommt. »Auch die Themen Automatisierung und Digitalisierung werden weiter an Gewicht gewinnen«, ergänzt Kurtenbach. »Unsere Maschinen sind vorbereitet, und mit einer Roboterzelle zeigen wir hier ein neues, innovatives Automatisierungsangebot.«
Impulse für Innovationen
»Vom Neuen und seinen Feinden« handelte der Impulsvortrag, mit dem Professor Dr. Gunter Dueck die Werktage einleitete. An zahlreichen Beispielen belegte der Mathematiker, Innovator und Wirtschaftsphilosoph, dass viele Innovationen zunächst verlacht, dann bekämpft werden und erst, wenn sie State of the art sind, Zustimmung bekommen. Sein Fazit: Wer erfolgreich sein will, sollte keine Angst vor Neuem haben und nicht jedes Hindernis zum K.- o.- Kriterium erklären. Nur Veränderungsbereitschaft ermöglicht die grossen Würfe in der Zukunft.
Für Christian Kurtenbach heisst das: »Wir müssen zwei Wege gehen: unsere guten Maschinen weiter verbessern und auch ganz Neues wagen.« Bei der Chemnitzer Veranstaltung stand vor allem Ersteres im Vordergrund – in Form der neuen Heckert- Kompaktbaureihe. Erstmals wurden die Bearbeitungszentren Heckert H85 und H95 einem ausgewählten Publikum präsentiert.
»Sie werden unsere vierachsigen Zentren Heckert HEC 630 und HEC 800 ablösen, die bisher unser Kerngeschäft bestritten«, erläutert Jonny Lippmann, Produktmanager für die Heckert-Kompaktmaschinen. »Es ist uns gelungen, unsere Erfolgsmaschinen in vielen Punkten noch besser zu machen.«
So lassen sich die Heckert H85 und H95 beispielsweise einfacher automatisieren als die Vorgängermaschinen. Dafür sorgen eine erweiterte Spannhydraulik sowie vereinfachte Schnittstellen zu Palettenspeichersystemen und Roboterzellen. Auch eine bessere Integrierbarkeit in die Infrastruktur des Kunden wurde realisiert – mit Zentralanschlüssen für Kaltwasser, für Kühlmittel und den Datenaustausch. Und nicht zu vergessen: der reduzierte Platzbedarf, höhere Zuladungen, erweiterte Spindelauswahl und vieles mehr.
» Die Heckert-Entwickler bewiesen grosse Flexibilität, um unsere Anforderungen zu erfüllen, was letztendlich gelungen ist.«
Zerspanung von Getriebegehäusen live erleben
Besonders interessant für die Besucher war, Maschinen wie die Heckert H85 und H95 mit tatsächlichen Praxisbauteilen wie Getriebe- und Achsgehäusen unter Span zu erleben. Denn genau diese Maschinen sowie weitere sind bereits an AGCO/Fendt in Marktoberdorf verkauft. Hier befindet sich der Hauptstandort des Landtechnikherstellers Fendt. Dr. Jan Cachay, Werkleiter des Getriebewerks in Marktoberdorf, erklärt: »Wir arbeiten mit ungefähr 70 Heckert-Maschinen der CWK-, HEC- und H-Baureihe, die Palettengrössen von 400 bis 1600 abdecken. In diesem Jahr bekommen wir zusätzlich zwölf neue Maschinen, auf denen wir Getriebegehäuse und Rahmen für die Traktoren bearbeiten. « Da sich der Bau einer neuen Produktionshalle verzögerte, kam es zu einer pragmatischen Vereinbarung mit Starrag: Fendt-Mitarbeiter arbeiten aktuell im Starrag-Werk Chemnitz schon an den neuen Maschinen und produzieren Teile für Fendt. Aus diesem Grund war für Jan Cachay der Besuch bei den Heckert-Werktagen ein besonderes Highlight. »Ich freue mich über das Teamwork zwischen den Mitarbeitenden von Heckert und Fendt. Zudem habe ich auch einige innovative Ansätze mit echtem Mehrwert für die Praxis gesehen«, sagt Cachay.
Andere Besucher, andere Interessen
Auch Friedrich Oberländer, Leiter Produktionstechnologie bei VoithTurbo in Heidenheim, pflegt seit Langem einen intensiven Kontakt zu Starrag. Sein Interesse gilt vor allem der Heckert-TSerie, also den 5-Achs-Bearbeitungszentren mit Drehfunktion. »Wir haben eine der ersten Heckert-T45-Maschinen gekauft«, erwähnt Friedrich Oberländer. »Die Heckert-Entwickler bewiesen dabei grosse Flexibilität, um unsere Anforderungen zu erfüllen, was letztendlich gelungen ist. Nach einer gemeinsamen Entwicklungsperiode ist das Endergebnis hervorragend.« Bei den Werktagen sah er sich unter anderem die etwas grössere Heckert T55 an: »Vor einer neuen Investition muss ich die Maschinen unter Span beobachten und mit den Heckert-Experten einige Details erörtern – was hier möglich ist.«
Marcel Herzog, Teamleiter Grossteilebearbeitung bei der Gressel AG in Thurgau, Schweiz, ist nach Chemnitz gekommen, um die Heckert H75 live zu erleben. In seinem Verantwortungsbereich befinden sich derzeit vier Heckert HEC 500, die mit einem Palettensystem verbunden und automatisiert sind. »Eine davon wollen wir in nächster Zeit ersetzen«, erklärt Herzog. »Da ist es interessant, live zu erleben, welche Veränderungen an der Maschine stattgefunden haben und wie die Verbesserungen konkret aussehen, zum Beispiel beim Werkzeugwechsler oder hinsichtlich der Automatisierbarkeit.« Er lobte ausserdem die gute Organisation und die ergiebigen Gespräche mit Starrag- Mitarbeitern und den fachlichen Austausch mit Produktionsverantwortlichen anderer Unternehmen.
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