Die Zeit vergeht wie im Flug
Weiss Watch Company macht weiter grosse Sprünge
Wenn der Gründer der Weiss Watch Company, Cameron Weiss, springt, dann springt er weit. Das Unternehmen, welches im Juni 2023 den 10. Jahrestag seiner Gründung feierte, ist vor drei Jahren 2.000 Meilen fast quer durch den gesamten Kontinent umgezogen – von Weiss’ Geburtsort Los Angeles, Kalifornien, in eine ehemalige Druckerei für Schallplattenetiketten in einem historischen Viertel von Nashville, Tennessee. Dort hat er sich – mit fachkundiger Unterstützung von Tornos – zu einem versierten Programmierer und Bediener von Langdrehautomaten weitergebildet.
»So kann ich mich ganz auf die Herstellung und Montage der Uhren konzentrieren, während die Maschinen den anstrengenden Teil der Arbeit erledigen.«
Auf diesem Weg hat Weiss das nahezu Unmögliche geschafft: Er hat ganz wesentlich zur Wiederherstellung des Ansehens der amerikanischen Uhrmacherkunst beigetragen; er brachte seine ersten Tauch- und Automatikuhren auf den Markt; er hat die Produktionszahlen seiner Uhren deutlich heruntergefahren und die Preise mehr als verdoppelt, um höchste Qualität zu gewährleisten und gleichzeitig die hohe Nachfrage bedienen zu können; er hat seine Belegschaft von fünf auf nur zwei Mitarbeiter reduziert – sich selbst und seine Frau Whitney; und er begann mit der Eigenproduktion mehrerer Uhrenkomponenten, die er zuvor von Zulieferern bezogen hatte. Die Umstrukturierung wurde durch die Investitionen des Unternehmens in hochkomplexe und automatisierte Fertigungsanlagen ermöglicht. Durch das reduzierte Produktionsvolumen kann er höchste Ansprüche an die Uhrmacherkunst erfüllen – auch bei der manuellen Endbearbeitung und Montage – , eben das, was echte, handgefertigte Produkte auszeichnet. Nach zehn Jahren als Uhrmacher und Unternehmer ist Weiss so begeistert und bereit wie eh und je, sich jeder Herausforderung zu stellen.
»TISIS entlastet mich, und ich kann mir keine Alternative dazu vorstellen.«
Lösungen von Tornos optimal nutzen
»Vor fünf Jahren habe ich mich noch nicht einmal getraut, Langdrehautomaten anzufassen, aber es hat mich schon immer gereizt, mit ihnen zu arbeiten und Teile herzustellen. Allerdings konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich das kann«, erzählt Weiss. »Als wir mit dem Unternehmen umgezogen sind und ich während der COVID-19-Pandemie neue Mitarbeiter suchen musste, habe ich erkannt, dass es ein grosser Vorteil wäre, allein arbeiten zu können. Dies ermöglicht mir heute die Technologie der Langdrehautomaten, weil unser Produktionsvolumen und unsere Produktvielfalt nicht riesig sind. Ich gelangte damals zur Überzeugung, dass sich der Einsatz wirklich guter Maschinen wie der Tornos SwissNano und der Swiss DT 26 für die Herstellung unserer Teile lohnen würde – und dass dies gar nicht so schwierig wäre, wenn ich die Maschinen nur richtig programmieren könnte.« Und genau hier machte das Anwendungs-Know-how von Tornos einen grossen Unterschied. »Wir stellen keine Grossserienteile und auch keine besonders teuren Teile her. Aber für mich als Uhrmacher, der von der technischen Seite kommt, ist die Möglichkeit, die Teile in unserer eigenen Werkstatt herzustellen und alles darüber zu lernen, eine faszinierende Geschichte«, erklärt Weiss. »Die Zeit wird zeigen, ob sich das alles finanziell lohnt, aber es war bisher genug, um die Anschaffung der Maschinen zu finanzieren – darunter die Tornos SwissNano im Jahr 2018 und die Tornos Swiss DT 26 im letzten Sommer. Ich bediene die Maschinen für die Herstellung unserer Teile allein, weshalb es mir wichtig ist, die bestmögliche Technologie zu verwenden – zum Beispiel den Stangenlader auf unseren beiden Tornos-Langdrehautomaten, die ich einfach programmieren, einschalten und dann unbeaufsichtigt die komplette Nacht durchlaufen lassen kann. So kann ich mich ganz auf die Herstellung und Montage der Uhren konzentrieren, während die Maschinen den anstrengenden Teil der Arbeit erledigen.«
Um die richtige Grösse der Belegschaft, die Eigenfertigung einer ständig wachsenden Anzahl von Uhrenkomponenten und die optimale Nutzung der eigenen Zeit zu erreichen, wandte sich Weiss an Tornos, wo er die passende Technologie und eine gründliche Ausbildung in der Programmierung und Bedienung von Langdrehautomaten erhielt. Während er seine SwissNano etwa für die Herstellung von verschiebbaren Trieben verwendet – dem Bauteil, das es zusammen mit den Einstellzahnrädern ermöglicht, die Zeiger der Uhr mit der Krone zu bewegen –, gebraucht er seine neue Swiss DT 26 für die Herstellung der Uhrenkrone, des kleinen Knopfes, der an der Seite des Uhrengehäuses sitzt und die Einstellung der angezeigten Zeit erlaubt.
Unbezahlbare Tornos-Schulung
Weiss verdankt es dem in Polen ansässigen Tornos- Anwendungstechniker Piotr Wilk, einem ehemaligen Mitglied des legendären »Jump-Teams« von Tornos, das überall auf der Welt zur Unterstützung von Kunden vor Ort eingesetzt werden kann, dass er heute die SwissNano und die Swiss DT 26 perfekt beherrscht. »Piotr ist grossartig, ein wirklich guter Lehrer. Er hat mir alles beigebracht: wie die Maschinen gewartet werden müssen, wo sich alles befindet, welche Art von Öl zu verwenden ist, was geschmiert werden muss und was ich über Werkzeugeinsätze zum Drehen, die Geometrie und die unterschiedlichen Einsätze, die man für verschiedene Merkmale braucht, wissen muss. Darüber hinaus hat er mir gesagt, von welchen Firmen ich diese Werkzeuge kaufen kann, denn Werkzeuge für die Uhrenherstellung sind etwas ganz Besonderes und nur sehr wenige Firmen liefern diese kleinen Werkzeuge, mit denen man die superspezifischen Uhrenfunktionen herstellen kann«, sagt Weiss, der diese persönliche Betreuung als eine äusserst wertvolle Investition betrachtet. »Meine Schulung bei Tornos war unbezahlbar, denn es ist sehr schwierig, Leute zu finden, die einen gut unterrichten – und ohne eine solche Schulung und das Wissen, wie man sie richtig bedient, sind die besten Maschinen absolut wertlos.«
»Es ist begeisternd, die 2D-Werkzeugbewegungen beobachten zu können und zu sehen, wie sich Änderungen im Programm darauf auswirken.«
Diese Schulung hat Weiss ein erhebliches Mass an Autonomie ermöglicht, und auch die TISIS-Software von Tornos hat das Ihre dazu beigetragen, denn damit ist die Werkstückprogrammierung ein Kinderspiel. »TISIS entlastet mich, und ich kann mir keine Alternative dazu vorstellen. Ich habe noch nie einen Langdrehautomaten direkt an der Steuerung programmiert, ich weiss nicht einmal, wie das ginge«, so Weiss. »Es ist begeisternd, die 2D-Werkzeugbewegungen beobachten zu können und zu sehen, wie sich Änderungen im Programm darauf auswirken.« Wie geht es weiter mit der Weiss Watch Company, die jetzt ein reines Familienunternehmen ist? Weiss betont, wie wichtig es ihm ist, die Verbindung zu seinem Kundenstamm zu pflegen, sein Wissen über Bearbeitungstechnologien zu verfeinern und neue Uhrenmodelle »für das tägliche Abenteuer des Lebens« zu entwickeln und herzustellen.
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