Die Fertigung der Zukunft erleben
Hochpräzise, automatisiert und digitalisiert – so sieht zukunftsfähige Metallbearbeitung aus. Bei den Technology Days in Chemnitz präsentierte Starrag wichtige Bausteine: Maschinenentwicklungen wie das erstmals ausgestellte Kompakt-BAZ Heckert H100, die als Vorpremiere gezeigte neue Grossmaschinen-Baureihe sowie perfekt abgestimmte Peripherie. Ausserdem gestattet: ein Blick in die neu gestaltete Produktionshalle, wo hoch- automatisiert und μm-genau die präzisionsbestimmenden Bauteile verschiedenster Maschinen der StarragTornos Group entstehen.
»Technologietage ist genau die richtige Bezeichnung für unsere Veranstaltung«, betonte Martin Buyle, CEO der StarragTornos Group, bei der Begrüssung der Gäste. »Denn was Sie in den nächsten zwei Tagen erwartet, ist Technik vom Feinsten.« Über 200 Teilnehmer füllten am 5. und 6. November 2024 die »Empfangshalle« zu den Chemnitzer Starrag Technology Days, darunter Vertreter von rund 100 Kunden aus acht Ländern weltweit. Vier Themenschwerpunkte hatten die Chemnitzer Zerspanungsspezialisten ausgewählt, zu denen sie optimierte Fertigungsprozesse vorstellten – in enger Zusammenarbeit mit den Peripherielieferanten Blum Novotest, Fanuc, Fastems, Gefertec, Haimer, Handling-Tech, Pimpel und Siemens.
Das generative Verfahren spart bei komplexen Bauteilen oft mehr als 70 % Rohmaterial
Höchste Flächenproduktivität
Beim ersten Thema »Kompakt im Grossformat« stand das brandneue 4-Achs-BAZ Heckert H100 im Fokus, das die aktuelle Verfahren spart bei komplexen Bauteilen oft mehr als 70 % Rohmaterial Heckert-Kompaktbaureihe nach oben abrundet. Es war mit einer für den tschechischen Kraftfahrzeughersteller Tatra Trucks entwickelten Pilotanwendung zu erleben, bei der V8- und V12-Motoren in fünf Operationen komplettzerspant werden. Starrag-Anwendungstechnologe Rico Ullrich erklärt: »Eine Kompaktmaschine für derartige Grossteile spart eine Menge Kosten: bei der Maschineninvestition, dem Transport, beim Fundament und der Aufstellfäche bis hin zum Zerspanungsprozess. Zumal wir neben der speziell ausgestatteten Maschine auch die Prozessauslegung geliefert und die vier benötigten Vorrichtungen entwickelt haben natürlich in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden.« Viel Zukunftspotenzial steckte im zweiten Thema, der Symbiose aus Metall-3D-Druck und 5-Achs-Finish-Bearbeitung. Diese wurde in Form einer Gefertec arc80X und einer Heckert X50 mit Drehfunktion präsentiert. »Ein Highlight unserer Technology Days«, betont Kai Bohle, Director Sales T&I, am Standort Chemnitz. »Das generative Verfahrenspart bei komplexen Bauteilen oft mehr als 70 % Rohmaterial. Dadurch verkürzt sich der Finish-Aufwand, sodass sich in gleicher Zeit mehr Teile in besserer Qualität zerspanen lassen als konventionell. Bisher ist das eine Nische, aber das wird sich ändern.«
Gutes noch besser machen
In der Symbiose aus Metall-3D-Druck und 5-Achs-Finish-Bearbeitung steckt grosses Einsparpotenzial
Zum dritten Thema »Innovation trifft Tradition« präsentierte Starrag eine grosse, unverkleidete Maschine – die Vorpremiere der runderneuerten Generation von Grossmaschinen, die in Zukunft die erfolgreiche Heckert-Large-Serie ablösen wird. Da die bewährte Kinematik beibehalten wurde, kann der Anwender Vorrichtungen und NC-Programme der Vorgängermodelle übernehmen. Abgesehen davon hat die neue Baureihe viele Vorteile zu bieten, wie der zuständige Produktmanager Carsten Bergmann erwähnt: »Wir haben alle Gestellbauteile– also Betten, Ständer, etc. – komplett neu konstruiert und die Maschine vor allem hinsichtlich Thermosymmetrie und Späneentsorgung weiter optimiert. Zudem ist es uns gelungen, den Footprint um etwa 20 % zu verkleinern.« Durch noch steifere Strukturbauteile und Kugelgewindetriebe lassen sich ausserdem höhere Schnittwerte realisieren, was zu reduzierten Hauptzeiten beiträgt. Die neuen Grossmaschinen sind als modularer Baukasten mit vier vordefinierten Grössen konzipiert, von denen zwei im Jahr 2025 und die beiden weiteren 2026/2027 auf den Markt kommen. Ein neues Modul wurde schon jetzt an der Grundmaschine vorgestellt:
Die Teilnehmer waren in kleinen Gruppen organisiert. So hatten sie an den Stationen die Möglichkeit zu intensivem Informationsaustausch.
Kai Bohle, Director Sales T&I: »Unser Ziel ist es, sämtliche präzisionsbestimmenden Teile selbst zu fertigen.« ein sogenanntes Matrix-Magazin, das Platz für bis zu 828 Werkzeuge bietet.
Wo Starrag-Maschinen Starrag-Maschinen fertigen
Thema Nummer vier: Präzision aus eigener Hand. »Unser Ziel ist es, sämtliche präzisionsbestimmenden Teile selbst zu fertigen«, erklärt Verkaufsleiter Kai Bohle. »Daher bauen wir hier am Standort die Fertigung massiv aus.« Im Zentrum stehen zwei (in absehbarer Zukunft drei) Heckert HEC 800 X5 mit Drehfunktion, denen man neben den optionalen erweiterten Verfahrwegen auch das Heckert-High-Precision-Paket implementiert hat. Sie übernehmen die Fertigung von Paletten und Planscheiben für B-Achsen und Dreh-Schwenk-Einheiten, Lagerböcke, Getriebegehäuse und vieles mehr – voll- automatisiert in kleinen und mittleren Serien. Wichtiges Automatisierungselement: ein Fastems-Linearspeichersystem mit 64 Palettenplätzen und zwei Rüststationen. Bei den Technology Days standen jedoch weniger die in Chemnitz hergestellten Heckert HEC 800-Maschinen, als die tatsächlichen Zerspanungsprozesse im Vordergrund. Starrag-Technologe Jan Wilske erläuterte am Beispieleiner Palettenbearbeitung, warum die Präzision so wichtig ist und welche Voraussetzungen dafür maschinenseitig erfüllt sein müssen. Anhand von Messprotokollen belegte er eindrucksvoll, dass über gesamte Losgrössen Toleranzen im einstelligen μm-Bereich eingehalten werden – hinsichtlich Ebenheit, Rechtwinkligkeit, Geradheit der Auflageflächen und Positionen. Gleich neben den Heckert HEC 800 Bearbeitungszentren war ein riesiges Betonfundament zu bestaunen. Mit einer Fläche von 22 × 14 m liefert es die Basis
Zerspanung live erleben – ohne Zweifel eine Stärke dieser Technologietage
Digitalisierung durchdringt alle Ebenen
Um neben der Präzision auch die gewünschte hohe Produktivität zu erreichen, braucht es mehr als hervorragende Maschinen und Peripherie. Ebenso wichtig ist, dass Unternehmen von der Digitalisierungsseite gut aufgestellt sind. Dessen ist man sich bei Starrag vollkommen bewusst. Entsprechend wurden in Chemnitz sowie in Rorschacherberg MDE- und BDE-Systeme eingeführt und ein Feinplanungssystem in Betrieb genommen, das täglich jeden Arbeitsplatz mit Daten zu optimalen Arbeitsabläufen versorgt – nicht nur in der Fertigung, sondern auch in Konstruktion, Technologie und Projektmanagement. Bei den Technology Days begleiteten die Themen Automatisierung und Digitalisierung alle vier genannten Veranstaltungsschwerpunkte. Starrag selbst hat diesbezüglich viel zu bieten, zum Beispiel digitale Serviceleistungen wie den Fingerprint online sowie neue HMI-Funktionen für Webanwendungen, Kameraintegration etc. Zudem stellte das zur StarragTornos Group gehörende britische Unternehmen TTL seine Virtuelle Maschine (VM) vor. Sie kann in der Siemens-NX-Welt gerade bei anspruchsvollen fünfachsigen Bearbeitungen für höchste Prozesssicherheit sorgen.
Doch auch an den Partnerständen waren Prozessoptimierungen sowie Simulation durch VM-Lösungen und den Digitalen Zwilling beherrschende Themen. Darüber hinaus präsentierten die Unternehmen Innovationen aus den Bereichen prozessintegrierte Messtechnik und Roboterautomatisierung. Sie erklärten neueste Funktionalitäten in CNC-Steuerungen und machten deutlich, welche Vorteile eine durchgängige Digitalisierungslösung fürs Werkzeugspannen und -voreinstellen mit sich bringt.
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