Focus und Solid Rock als i-Tüpfelchen eines runden Programms
Starrag Group: Technology Days Transportation & Industrial Components 2016
Anfang Juni fanden in der sächsischen Industriestadt Chemnitz die Technology Days Transportation & Industrial Components 2016 der Starrag Group statt. Diese freute sich darüber, dass sie mit zwei Innovationen, Vorführungen an 13 Stationen und acht Fachvorträgen drei Tage lang mehr als 200 Besucher in die Werkshallen locken konnte.
Eine erfolgreiche Veranstaltung beginnt mit einem Highlight: Getreu dieser Regel erfolgreicher Eventmanager eröffnete Dr. Marcus Otto, der neue Leiter der Business Unit Transportation & Industrial Components, die zweiten Technology Days von T & I gleich mit zwei innovativen Highlights: So enthüllte er ein neues Focus Horizontal Bearbeitungszentrum, optimiert auf höchsten Kundennutzen. Bei den neuen horizontalen Focus 4-Achs-Bearbeitungszentren HEC 400F, HEC 500F und HEC 630F handelt es sich um Maschinen »Made in Germany«. Bei der Entwicklung wurde besonderer Wert auf die Erhöhung der Produktivität und Senkung der Stückkosten gelegt. So reduzieren sich die Investitionskosten um 20 % und die Lieferzeit ist um 60 % kürzer geworden. Das bedeutet für den Anwender geringere Stundensätze und einen schnelleren Produktionsstart. Auch der Platzbedarf fällt bei den Focus Maschinen um rund 10 % geringer aus. »Bei diesen neuen, konsequent auf Total Cost of Ownership (TCO) ausgerichteten Bearbeitungszentren setzen wir genau das um, was viele unserer Kunden für ihre typischen Anwendungen brauchen«, betonte Dr. Otto in Chemnitz.
Bei der zweiten Innovation, Solid Rock, handelt es sich um Maschinenbetten aus Granit. Bei vergleichbarer statischer Steifigkeit halbiert sich die thermische Verlagerung im Gegensatz zu üblichen Stahl-, Guss- oder Mineralgusskonstruktionen. Die werkstoffbedingte hohe Wärmekapazität macht die Maschinenbetten ohne zusätzliche Regelungsmassnahmen besonders widerstandsfähig gegen kurzzeitige Temperaturschwankungen. Diese Eigenschaften führen zu einer bisher nicht erreichten thermischen Stabilität der Maschinenbetten.
Doch nicht irgendein Granit kam in Frage. Heckert fand einen Lieferanten, welcher Granit mit einer sehr homogenen Struktur, einem guten Dämpfungsverhalten und einer sehr geringen Neigung zur Aufnahme von Wasser verwendet. Dieser Naturstein wird auch von führenden Herstellern von Messmaschinen eingesetzt. Dr. Otto: »Diese Solid-Rock-Maschinen besitzen eine einzigartige Temperatur- und Vibrationsstabilität.«
In Verbindung mit dem neuen Hochgenauigkeitspaket kann der Kunde die einzigartigen Positionsgenauigkeiten von Bearbeitungszentren aus der Starrag Group ohne aufwendige Hallenklimatisierung nutzen. Ein Bestandteil des Hochgenauigkeitspakets ist die Temperierung des Maschinenständers, alle Strukturbauteile werden auf einem konstanten Temperaturniveau gehalten. Dadurch wird eine temperaturbedingte Verlagerung verhindert. Der Wirkungsgrad dieser Temperierung wurde durch die patentierte Isolierung verdoppelt. Diese schirmt den Maschinenständer von Umgebungstemperaturen und inneren Wärmequellen ab. Entwicklungsleiter Matthias Brand: »Weil sich weder Bett noch Ständer bewegen, erhöht sich die Genauigkeit enorm.«
»Die Lieferzeit ist um 60 % kürzer geworden.«
Die Besucher der Technology Days interessierten sich nicht nur für die beiden Neuheiten, sondern auch für die zahlreichen Vorführungen (Komplettbearbeitung, Verfahrensintegrationen, Turn-Key-Lösungen) und die Angebote zum Service und Training. Besondere Beachtung fand auch die Eröffnung des neuen Feinmessraums, der mit zwei grossen Messmaschinen im Hochgenauigkeitsbereich von bis zu 0,7 µm ausgestattet ist. So kann der Qualitätsanspruch der Starrag Group für ihre Kunden optimal umgesetzt werden.
Die dreitägige Veranstaltung war nicht nur wegen dieser Vorführungen ein grosser Erfolg, sondern auch wegen cleverer Zusammenarbeit mit den anderen Veranstaltern aus Chemnitz. So gab es eine Kooperation mit der zeitgleichen Sächsischen Industrie- und Technologiemesse SIT, deren Besucher per Shuttleverkehr zwischen Messearena und dem Unternehmen der Starrag Group pendelten.
Für einen Brückenschlag zum gleichzeitigen »4. International Chemnitz Manufacturing Colloquium ICMC 2016« sorgte Professor Dr.-Ing. Matthias Putz. Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU aus Chemnitz. Er berichtete über aktuelle Zerspanungstrends (u. a. Tieflochbohren mit Ultraschall-Unterstützung, kryogene Kühlung, Hybridmaschinen), mit denen sich auch die Starrag Group beschäftigt. Der bekannte Chemnitzer Wissenschaftler warb ausserdem – vor allem mit Blick auf Industrie 4.0 – für ein Umdenken bei den Anwendern und Herstellern von Werkzeugmaschinen. »Weil Produktionswissen das Öl von morgen ist, sollten wir die Werkzeugmaschinen zum Erzeugen von Daten nutzen«.
Condition Monitoring mit Hilfe von Schwingungssensoren, eine Voraussetzung für die vorbeugende Instandhaltung Predictive Maintenance, wird serienmässig schon seit 2011 in der Starrag Group eingesetzt. Wie die Teilnehmer bei einem Referat von Frank Weirauch, Teamleiter Versuchsfeld, erfuhren. Dadurch können die Experten des Unternehmens heute schon auf viele Erfahrungen zurückgreifen. Wie kaum ein anderer sind sie in der Lage, durch das Zusammenspiel von Sensoren mit auswertendem Mikroprozessor ein Bearbeitungszentrum in eine gläserne Werkzeugmaschine zu verwandeln. Anwender können via Ethernet sogar aus der Ferne auf die Daten zugreifen. »Sie können vom Schreibtisch aus, eine im Firmennetz angeschlossene, Maschine sofort auf ihren Zustand hin überprüfen«, erklärte der Referent den Zuhörern. Interessante Möglichkeiten ergeben sich für den Technologen, der nun die Laufruhe eines Werkzeuges nicht mehr nur durch Hinhören, sondern anhand von Messungen beurteilen kann. Die exakt erfassten Vibrationsbelastungen versetzen ihn in die Lage, die Prozesse und Parameter anzupassen.
»Durch das neue Focus Horizontal Bearbeitungszentrum reduzieren sich die Investitionskosten um 20 %.«
Dank Condition Monitoring lässt sich anhand einer Trendanalyse ein Bauteil lange vor dem Auftreten von Schäden gezielt austauschen. Derartige Messungen mit anschliessender Analyse sind Bestandteil eines Fingerprints, welcher vom Service der Starrag Group im Rahmen einer Wartung von Produktionsanlagen durchgeführt werden kann. So lassen sich die Produktionsanlagen noch produktiver und sicherer betreiben.
Dazu bedarf es aber der Speicherung von vielen Daten über einen längeren Zeitraum, den sogenannten Big Data. Keine Angst vor der damit einhergehenden angeblich »kalten Herrschaft der Daten« hat Karl-Heinz Welz, Direktor Produktion bei dem weltweit tätigen Landmaschinenhersteller AGCO GmbH aus Marktoberdorf, einem Stammkunden der Starrag Group, der bereits zahlreiche Maschinen erfolgreich im Einsatz hat. Angesichts von Industrie 4.0 fragte Welz in seinem spannenden Vortrag: »Doch wer füttert eigentlich die künstliche Intelligenz, ist das wirklich die künftige Aufgabe des Menschen? Lässt sich wirklich alles mit Algorithmen vorhersagen? Welche Rolle übernimmt der Mensch in der Fabrik von morgen, arbeiten dann nur noch Roboter?« In Chemnitz sprach er sich dafür aus, Respekt vor den Mitarbeitern zu entwickeln und ihnen zu vertrauen. Sehr erstaunlich klang eine andere wichtige Empfehlung von ihm zur Kommunikation: »Sei bedeutsam! Sag‘ etwas Interessantes! Lasse Fehler zu, denn nur aus ihnen kann man etwas lernen!« Und das weist auf den anderen wichtigen Erfolgsfaktor der Technology Days hin: Es kommen nicht nur Maschinenbauer und Wissenschaftler, sondern auch die Anwender von Werkzeugmaschinen zu Wort. So konnte jeder Besucher sich überzeugen, dass sich hinter dem Claim der Starrag Group »Engineering precisely what you value« nicht nur leere Worte verstecken.
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