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Leise, hoch & produktiv

Dörries-Drehmaschine CONTUMAT VCE 2000 in der Ventilproduktion

Gourmets schätzen Gouda als Käse-Paradies, Fachleute aus der Ölund Gasindustrie wegen besonderen Armaturen: Die Rede ist von den Hochdruck-Regel- und Absperrventilen von Mokveld, die auf speziellen Werkzeugmaschinen entstehen. Besonders stolz sind die niederländischen Spezialisten auf ihren neuen »leisen Turm«.

+ 20 % höhere Produktivität

» Unsere Ventile arbeiten mit hohen Drücken von 20 bis zu 900 bar«

»Normalerweise macht die Hydraulik schrecklichen Lärm. Das wollten wir unseren Mitarbeitern nicht mehr zumuten «, sagt Bart van den Bosch, Manager Production Engineering bei der Mokveld Valves BV aus Gouda. »Jetzt haben wir fast überhaupt keine Geräusche mehr.« Die ergonomische Antwort war eine Karusselldrehmaschine Dörries Contumat VCE 2000 / 200 MC FC So.

Seit 2013 befindet sich die ergonomische Maschine im Einsatz, bei der auf den ersten Blick die ungewöhnliche Turmansicht auffällt: Auf dem Maschinentisch (60 kW Antriebsleistung; 19.300 Nm Drehmoment) lassen sich bis zu 12 t schwere Werkstücke mit einer Höhe von maximal 2.450 mm und einem Durchmesser von bis zu 2.000 mm bearbeiten. »Dieser Aufbau ist für eine Karusselldrehmaschine sehr ungewöhnlich«, meint van den Bosch. »Diese Maschine ist auch sonst sehr speziell: So legten wir Wert auf einen speziellen Palettiertisch mit separatem Richttisch und motorischem Ausrichtstativ.« Dieses Extra erhielt die VCE 2000 zum ergonomischen und produktiveren Rüsten des nächsten Werkstücks, während sich ein anderes noch in der Bearbeitung befindet.

Die Niederländer zerspanen auf der VCE 2000 vorwiegend Guss- und Chromstahl, Duplex, Superduplex, Inconel sowie manchmal Titan. Aus Inconel entstanden in Komplettbearbeitung zwei jeweils rund 5,5 t schwere Armaturen mit 80 mm großen Flanschlöchern. Eine wichtige Rolle spielt beim Komplettbearbeiten auch das integrierte Werkzeugmagazin mit 90 Plätzen. Weil etwa 80 % der Bearbeitungsoperationen auf das Drehen entfällt, befi nden sich im Magazin 50 Drehwerkzeuge, die Mokveld mit einem technologischen Trick mit speziellen Haltern in 300 Drehwerkzeuge verwandelt. Doch auch der Anteil an Fräs- und Bohrbearbeitungen spielt eine wichtige Rolle: So schätzen die niederländischen Ventilspezialisten, dass sich nun auch Bohrungen in einer Aufspannung auf der Maschine herstellen lassen, wodurch die langen Bearbeitungszeiten, die Kosten und der Energieverbrauch sinken.

- 25 % Energieverbrauch

Auffallend hoch ist der Aufwand an Messeinrichtungen: So ist nicht nur die Richtstation, sondern auch der Maschinenraum mit einem Renishaw-Messtaster und automatischer Kalibriereinrichtung ausgestattet. Diese Funktion ist wichtig auf einem Dreh-Bearbeitungszentrum, das in einer Aufspannung schruppt, schlichtet, fräst und bohrt. Es handelt sich selbst bei den sehr großen Werkstücken um eine auf 30 μm exakte Fertigbearbeitung, bei der das Schleifen entfällt. »Die Präzision und Qualität ist für uns wegen der Sicherheit sehr wichtig«, meint der Fachmann. »Unsere Ventile arbeiten nämlich mit hohen Drücken von 20 bis zu 900 bar.« »Unsere Kunden erwarten von uns in jeder Hinsicht eine hohe Performance «, ergänzt Marketingmanager Chris van Assem. »Zugenommen haben die Ansprüche an die einzuhaltenden Standards und Normen.«