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Insidertreff im Medical Valley

Virtuelle und reale Inspirationen für zerspanende Medizintechniker

Noch nicht einmal zwei Jahre alt und schon ein gern besuchter Treffpunkt der Medizintechnik-Branche: Die Rede ist vom TechCenter für Medizintechnik und Feinmechanik (TCI) der Starrag in Immendingen, in dem es am Nikolaus Tech Day rundging. Bis zu 50 Fachleute aus dem Medical Valley kamen, sahen, hörten und staunten – zum Beispiel bei Vorführungen auf dem Hochpräzisions- Bearbeitungszentrum Bumotec s191H. 

Das Interesse war gross: Bereits kurz nach dem Start des Nikolaus Tech Day trafen die ersten Gäste ein – zu Smalltalk an der Kaffeebar, Fachgesprächen an den Ständen der Starrag Partner Horn, CGTech sowie SolidCAM und zu den Maschinenvorführungen des Produktbereichs Bumotec aus dem Schweizer Kanton Fribourg. »Ein Kundentag am TCI ist für uns mehr als nur eine reine Werbeveranstaltung«, sagte ein Stammkunde aus der Region. »Wir treffen uns hier immer wieder gerne, um mit Vertretern der Starrag, deren Partnerfirmen und auch mit Kollegen aus der Medizintechnik-Branche neue Zerspanungstrends zu besprechen.«

Wenn der Neukunde schwärmt …

Im Mittelpunkt standen naturgemäss die Vorführungen am Hochpräzisions-Bearbeitungszentrum Bumotec s191H, auf dem aus Edelstahl Mikromechanik-Bauteile mit einer Präzision von Tausendstel Millimetern entstehen. Für die Demonstrationen interessierten sich nicht nur mehrere Spezialisten eines langjährigen, bekannten Starrag- Stammkunden der Branche, der bereits mehrere Bumotec-Zentren besitzt, sondern auch der Inhaber eines kleinen, hochspezialisierten Lohnbearbeitungsbetriebs aus dem Landkreis Tuttlingen, der vor Kurzem ein vertikales 5-Achs-Bearbeitungszentrum bestellt hat. »Ich schwärme schon lange für diese  Maschine«, freute sich der neue Kunde. »Noch darf die Konkurrenz allerdings nicht wissen, dass ich demnächst mit einer Bumotec s191 PRM in einer Aufspannung hochgenaue Medizintechnik-Bauteile herstellen werde. Für die Maschine spricht, dass ich mit ihr 80 % meiner Bauteile in einer Aufspannung komplett zerspanen kann.«

Es dürfte sich um sehr anspruchsvolle Teile aus hochfesten Werkstoffen handeln, »denn für 08/15-Produkte ist die s191 viel zu gut«, so Oliver Lenhardt, Leiter der Anwendungstechnik am TCI. Das Bearbeitungszentrum zeichnet trotz der kompakten Bauweise (Platzbedarf: 4 m²) und der verhältnismässig geringen Masse (4,2 t) eine hohe Systemsteifigkeit aus. Auf grosses Interesse stiess in Immendingen, dass die s191 sich auch zum 5-Achs-Simultan-Bearbeiten von Stangen mit einem Durchmesser von bis zu 65 mm eignet.

Gelungenes Zusammenspiel mit Partnerfirmen

Im Mittelpunkt standen naturgemäss die Vorführungen am Hochpräzisions-Bearbeitungszentrum Bumotec s191H, auf dem aus Edelstahl Mikromechanik-Bauteile mit einer Präzision von Tausendstel Millimetern entstehen.

Hohe Zerspanungsergebnisse lassen sich oft besser im Zusammenspiel mit Partnerfirmen erzielen. Eine Hauptrolle spielen dabei Hersteller von Werkzeugen. Die hohen Anforderungen der Medizintechnik veranschaulichte in seinem Vortrag Matthias Polzin, Anwendungstechniker der Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn, anhand der typischen Werkstoffe und ihrer Eigenarten. Passend zu diesen Ausgangsmaterialien haben die Tübinger eine Vielzahl von massgeschneiderten Lösungen entwickelt: In Immendingen stellte Polzin zum Beispiel die neuen »µ-Finish«-Werkzeuge von Horn vor, die speziell für die Bearbeitung von Kleinstteilen beispielweise aus rostfreien Stählen entwickelt wurden.

Eine ebenso wichtige Rolle wie die Werkzeuge übernehmen mittlerweile virtuelle Lösungen: So demonstrierte Frank Zehnder, Anwendungstechniker von SolidCAM, wie sich mit iMachining die Bearbeitung virtuell optimieren lässt. Hans Erkelenz von der Anwendungstechnik bei CGTech führte das Simulationsprogramm Vericut anhand einer virtuellen Bumotec s191H vor, mit der Anwender dank einer Vielzahl von Schnittstellen »das Einfahren auf das minimal Nötige« senken können.

Das Konzept des Nikolaus Tech Day kam an. »Es war eine sehr gelungene Veranstaltung mit rund 50 Gästen von 14 Firmen«, resümiert TCI-Verkaufsleiter Marc Lehmann. »Das Feedback war mehr als positiv: Es haben sich insgesamt neue Projekte im zweistelligen Bereich ergeben.« 

Lothar Schutzbach war einer der rund 50 Fachleute aus dem Medical Valley, die sich im Dezember im neuen TechCenter für Medizintechnik und Feinmechanik (TCI) der Schweizer Starrag trafen. Sehr angetan ist der Bereichsleiter von dem neuen Nachbarn, der ihn beim Einsatz der fünf Bumotec-Bearbeitungszentren nun noch direkter als bisher unterstützt.

Inspirationen aus der Nachbarschaft

Lothar Schutzbach, Bereichsleiter Werk Instrumente der Aesculap AG, Tuttlingen: 

»Bei der Produktion auf einer Bumotec steht nur noch sehr selten eine Nachbearbeitung an. Bearbeitungsgänge wie Schleifen und Polieren konnten wir weitestgehen eliminieren".

Herr Schutzbach, seit wann setzt Aesculap Bumotec-Bearbeitungszentren ein? 

Schutzbach: Bei uns kommen sie seit mehr als zehn Jahren zum Einsatz. Mittlerweile sind es fünf mehrachsige Bumotec-Bearbeitungszentren, mit denen wir aus martensitischen Werkstoffen, rostfreien Stählen und Titanlegierungen chirurgische Instrumente herstellen.

Was spricht für Bumotec-Produktionstechnik?

Schutzbach: Sie eignet sich besonders für hochkomplexe, sehr präzise zu fertigende Instrumente für die Mikro- und Neurochirurgie sowie für Endoskopie und Laparoskopie. Natürlich auch für Implantate zum Beispiel für die Wirbelsäule und die hierfür erforderlichen Einsatzinstrumente. Als grossen Vorteil sehe ich, dass wir Bauteile in einer Aufspannung komplett bearbeiten können, sodass keine Umspann- und Handlingsfehler auftreten. Sehr zufrieden ist Aesculap auch mit der Qualität der Oberflächen: Bei der Produktion auf einer Bumotec steht nur noch sehr selten eine Nachbearbeitung an. Bearbeitungsgänge wie Schleifen und Polieren konnten wir weitestgehend eliminieren. 

Was bringt Ihnen das neu gegründete TechCenter für Medizintechnik und Feinmechanik (TCI), das sich ja in direkter Nachbarschaft befindet?

Schutzbach: Der neue Standort ist für uns sehr positiv, denn wir werden nun dank der kurzen Wege noch besser betreut. Wir erhalten sehr schnelle und kompetente Hilfe. Hinzu kommt: Und wenn die Aufgabenstellung komplexer wird, bekommen wir zusätzlich über das TCI Backup aus der Schweiz.