Mit der Zweiten fräst man (noch) besser
Die echte Leistungsfähigkeit eines Werkzeugmaschinenbauers zeigt sich erst bei wirklich diffizilen Aufträgen wie der Aktion »fliegender Wechsel«: Der Schmedthenke Werkzeugbau bestellte beim Produktbereich Droop+Rein eine zweite Fräsmaschine mit obenliegendem Gantry (Droop+Rein FOGS), die pünktlich zur Retrofit-Kur der anderen FOG ihren Dienst antrat.
Es war eine Investition, die sie nicht bereut haben, so Jörg und Carsten Schmedthenke, Geschäftsführer der SWB Schmedthenke Werkzeugbau GmbH aus Gütersloh. Dank des Einstiegs in das Schlichten von Grosswerkzeugen entwickelte sich der Job-Shop zu einem sehr gefragten Spezialisten für grosse, anspruchsvolle Werkzeuge für den automobilen Karosseriebau weiter. Rückblick von Jörg Schmedthenke: »Weil wir nicht über die entsprechenden Maschinen verfügten, konnten wir früher keine grossen Bauteile schlichten.« 2012 übernahm der Familienbetrieb daher vom BMW-Werkzeugbau in Eisenach eine gebrauchte Droop+Rein FOG 2500 (Palette: 6.000 × 2.500 mm, dreifacher Palettenwechsler, Wechsler für 60 Werkzeuge, Gabelkopf mit drei Motorspindeln, maximal 24.000 U/min), die BMW bereits einmal einer gründlichen Retrofit-Kur unterzogen hatte.
»Wir konnten unser Spektrum um sehr grosse Struktur- und Aussenhautteile erweitern«, sagt Schmedthenke. »Heute übernehmen wir viel Schlichtarbeit für unsere eigenen Produkte, aber auch für externe Auftraggeber. Die damalige Investition in die Droop+Rein FOG 2500 hat sich daher mehr als bezahlt gemacht.« Die Maschine erhielt 2017 ein weiteres Retrofit, bei dem der solide Oldie (Baujahr 1994) neue Antriebstechnik und Steuerung bekam, um nun auch Teile aus hochlegiertem Guss zu bearbeiten. Sie schlichtet dank des Retrofits nun laut Schmedthenke »sensationell gut«.
»Bereits kurz nach der Inbetriebnahme lag die Verfügbarkeit bei über 95 %.«
Jörg Schmedthenke, Geschäftsführer der SWB Schmedthenke Werkzeugbau GmbH aus Gütersloh: »Wir konnten dank der neuen Droop+Rein FOGS 40 68 C unser Spektrum um sehr grosse Struktur- und Aussenhautteile erweitern. Heute übernehmen wir viel Schlichtarbeit für unsere eigenen Produkte, aber auch für externe Auftraggeber.«
2016 orderten die Ostwestfalen auch wegen des enormen Erfolges mit der älteren Droop+Rein-Maschine eine zweite: Die Droop+Rein FOGS 40 68 C ist ebenfalls eine für das Schlichten ausgelegte 5-Achs-Werkzeugmaschine (X-Achse: 6.800 mm, Y-Achse: 4.000 mm, Z-Achse: 1.500 mm, C-Achse: ±200°, B-Achse: ±115°; Palette: 6.000 × 3.000 mm, Wechsler für 51 Werkzeuge, Gabelkopf mit zwei Motorspindeln, 10.000 U/min bzw. 20.000 U/min) mit einer im Werkzeugbau bewährten Heidenhain-Steuerung (iTNC 530 HSCI). »Wir decken mit der zweiten Maschine alle Bauteile ab, die im Automotive-Bereich geschlichtet werden«, erklärt der Geschäftsführer. »Die Investition in eine zweite FOGS sorgt auch für mehr Sicherheit, wenn mal eine Maschine ausfallen sollte.« Ausserdem übernahm die neue Droop+Rein FOGS die Arbeit der ersten Maschine, die 22 Wochen lang planmässig wegen des Retrofits stillstand.
Effektiv schlichten: Die Droop+Rein FOGS 40 68 C ist eine für das Schlichten ausgelegte 5-Achs-Werkzeugmaschine mit einer im Werkzeugbau bewährten Heidenhain-Steuerung (iTNC 530 HSCI).
»Für uns war es sehr wichtig, dass wir einen Lieferanten haben, bei dem wir uns absolut auf das Einhalten von Terminen und Zusagen verlassen können«, meint Schmedthenke. »Wir hatten eine neunmonatige Lieferzeit vereinbart, die Starrag 100%ig einhielt.« Genauso wichtig war den Ostwestfalen eine sehr hohe Verfügbarkeit, die bereits kurz nach der Inbetriebnahme bei über 95 % lag. Die Zuverlässigkeit verdanke die FOG-Baureihe aber auch den Starrag Mitarbeitern, bei denen beim Aufbau »jeder Handgriff sass und die auf den letzten Hundertstel Millimeter achteten«. Schmedthenke erhielt also gemäss dem Starrag Claim »Engineering precisely what you value« sehr pünktlich eine Maschine mit allen gewünschten Eigenschaften.
Nie bereut hat Carsten Schmedthenke, Geschäftsführer der SWB Schmedthenke Werkzeugbau GmbH aus Gütersloh, den Kauf der ersten gebrauchten FOG. Zusammen mit Bruder Jörg orderte er daher eine zweite, neue Fräsmaschine Droop+Rein FOGS 40 68 C mit obenliegendem Gantry.
So ging sie exakt zum Abschalttermin der Droop+Rein FOG 2500 prozesssicher vier Wochen nach Aufbau in Betrieb. Der Bielefelder Standort der Starrag hat sie nicht im Werk vormontiert, sondern komplett in Gütersloh aufgebaut und in Betrieb genommen. Der mechanische Aufbau funktionierte so sorgfältig, dass nur eine geringe Optimierung der Geometrie nötig war. »Die Geometrie der Maschine war direkt nach dem Aufbau nahezu einwandfrei«, freut sich Schmedthenke. »Und bei vielen anderen Herstellern kann niemand die Geometrie wirklich beurteilen, weil deren Maschinen gleich kräftig kompensiert werden müssen.«
Vielfältiger Einsatz: Schmedthenke deckt mit der zweiten FOGS 40 68 C alle Bauteile ab, die im Automotive-Bereich geschlichtet werden.
Die Ostwestfalen setzen auch Nummer zwei wieder als reine Schlichtmaschine ein. »Wir könnten mit ihr mit einem zusätzlichen Antrieb auch schruppen«, betont Schmedthenke. »Wegen unserer Zwei-Maschinen-Strategie haben wir uns aber für den Einsatz als reine Schlichtmaschine entschieden. Nur durch das Schruppen auf einer Maschine und das Schlichten auf einer anderen lässt sich die im Werkzeugbau erforderliche Präzision erreichen.« Aus Qualitätsgründen verzichten die Gütersloher auf die Komplettbearbeitung in einer Aufspannung. So kommt beim Schruppen sehr viel Wärme in ein Bauteil, die dessen Geometrie verändert. Schmedthenke: »Wenn ich dann sofort schlichten würde, läuft mir währenddessen beim Kühlen die Masse weg.«
In Warteposition: Schmedthenke lässt Werkzeuge nach dem Schruppen zwei bis drei Tage auskühlen und entspannen, bevor sie zum Schlichten auf eine der beiden FOGs kommen.
»Die Investition in eine zweite FOGS sorgt auch für mehr Sicherheit, wenn mal eine Maschine ausfallen sollte.«
Um bei Werkzeugen etwa für die Karosserie-Aussenhaut das frästechnische Optimum zu erreichen, lässt Schmedthenke geschruppte, grosse Bauteile vor dem Schlichten zwei bis drei Tage auskühlen und »entspannen«. »Wir müssen uns zwar heute auch beeilen, doch nur wenn wir dem Werkzeug ein paar Tage Ruhe gönnen, erhalten wir die gewünschte Präzision«, gibt der Fachmann zu bedenken. »Und diese Präzision macht sich dann positiv bei der kürzeren Einarbeitungszeit in der Presse bemerkbar.«
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