So sieht optimale Flächenproduktivität aus
Mit der Heckert T45 präsentiert Starrag auf der AMB 2018 erstmals das brandneue Multifunktionstalent. Die Kennzeichen: ein sehr kompakter, zugleich robuster Maschinenaufbau und eine Dreh-Schwenk-Einheit mit 400er-Palette, die speziell für Drehoperationen konzipiert wurde; dazu passend eine steife HSK-T100-Spindel für hohen Spanabtrag. Das prädestiniert die Heckert T45 für produktive Komplettbearbeitung in einem breiten Anwendungsbereich.
Bis zu 30 % geringerer Flächenbedarf und um 15 % höhere Produktivität – mit diesen starken Argumenten schickte Starrag vor einem Jahr bereits neue Horizontalbearbeitungszentren für die kompakte 4- und 5-achsige Bearbeitung ins Rennen. Auf der AMB 2018 feiert nun das leistungsstarke, für Dreh-Fräs-Bearbeitung ausgelegte High-End-Modell Heckert T45 seine Weltpremiere.
Dr. Marcus Otto, Geschäftsführer des Chemnitzer Starrag-Werkes, ist von den Möglichkeiten begeistert: »Die Heckert T45 ist gewissermassen unser Schweizer Taschenmesser – so multifunktional ist sie einsetzbar. Das tägliche Arbeitsspektrum dieses BAZ reicht vom Fräsen und Drehen nahtlos zu komplexen Verfahren wie dem Verzahnungsfräsen. Wir haben es zur Komplettbearbeitung verschiedenster, anspruchsvoller Bauteile aus der Antriebstechnik, Hydraulik und dem allgemeinen Maschinenbau entwickelt.«
Nahezu unschlagbar ist der geringe Platzbedarf. Denn das temperatur- und schwingungsstabile Maschinenbett aus Mineralguss ist mit seinem zentral angeordneten Späneförderer und dem integrierten Kühlmittelaggregat so kompakt aufgebaut, dass der Platzbedarf inklusive Kühlschmierstoffversorgung deutlich kleiner ausfällt als bei vergleichbaren BAZ im Markt. Auch die weitere Peripherie wurde so intelligent in den Maschinenraum integriert, dass bei aller Kompaktheit erstklassige Zugänglichkeit und Servicefreundlichkeit gewährleistet sind.
Produktivität – bis zu 25 % gesteigert
Dazu kommt die hohe Produktivität. Anstatt Bauteile bis zur Fertigstellung auf mehreren Maschinen zerspanen zu müssen, genügt hier in den meisten Fällen eine Spannung – sogar bei verzahnten Teilen. Es entfällt die Handhabungs- und Wartezeit beim Maschinenwechsel, zudem die Organisation und der Platzbedarf für eine Teilezwischenlagerung. Darüber hinaus profitiert der Anwender von hoher Prozesssicherheit und Präzision, da ein fehleranfälliges Umspannen entfällt. So erreicht die Heckert T45 beim Verzahnen von Werkstücken im Vergleich zu herkömmlichen 5-Achs-Zentren einen Produktivitätsvorteil von bis zu 25 %.
Auch bei der Entwicklung dieser Maschine hatten die Entwickler die bekannten Heckert-Stärken im Fokus: hochwertiger, stabiler Maschinenaufbau, der für die Langzeitpräzision verantwortlich ist. Alexander Ludewig, Innovationsmanager und massgeblich für die Entwicklung der jüngsten Heckert Maschinen verantwortlich, erklärt: »Wir legen den Fokus darauf, bereits bei den mechanischen Komponenten hochpräzise zu sein. Die heutzutage mögliche elektronische Kompensation gibtes bei uns ergänzend on top. So können wir höchste Präzision und Prozesssicherheit über viele Jahre hinweg garantieren. Diese Voraussetzungen ermöglichen unseren Kunden individuelles und hochproduktives Fertigen ab Losgrösse 1.« Durch die hohe Fertigungstiefe in der Starrag Group, die alle wesentlichen Baugruppen bis hin zu den Spindeln einschliesst, hält der Hersteller die wichtigsten Trümpfe, von der Qualität über die sichere Verfügbarkeit der Ersatzteile, selbst in der Hand.
Stabilität – Basis für Präzision und Prozesssicherheit
Die entscheidende Komponente der Heckert T45 ist die Dreh-Schwenk-Einheit. Hier ist es den Entwicklern eindrucksvoll gelungen, das auf den grösseren HEC-Zentren bewährte A-Achs-Konzept in diese kompakte Maschine zu übertragen. »Die zweifach symmetrische Lagerung verleiht der Wippe optimale Stabilität, um das Werkstück dynamisch und hochpräzise bearbeiten zu können«, argumentiert Alexander Ludewig. Ergänzend meistert der Drehtisch mit einer Maximaldrehzahl von 900 min-1 selbst hochwertige Drehoperationen mit Leichtigkeit. Um dabei einen hohen Spanabtrag zu ermöglichen, liefert Starrag die Heckert T45 serienmäs- sig mit HSK-T100-Werkzeugaufnahme. Denn deren grosse Plananlage sorgt für die erforderliche steife Werkzeugverbindung. Zusätzlich ist der Drehtisch mit frei programmierbarer Spannhydraulik verfügbar. Das ermöglicht dem Anwender Technologieoptimierungen durch Anpassung der Spanndrücke während der Bearbeitung.
Flexibilität – auf Kundenanforderung hin konfigurierbar
Beim Werkzeugmagazin bietet man die gewohnt vielfältigen Wahlmöglichkeiten. Die Heckert T45 lässt sich mit einem klassischen Kettenmagazin mit 45 oder 60 Plätzen oder einem Reihenkettenmagazin mit bis zu 240 Plätzen ausstatten. Die Werkzeugstationen erlauben eine maximale Länge von 450 mm und der Werkzeugdurchmesser darf bis zu 220 mm betragen. Das patentierte Reihenkettenmagazin der Chemnitzer stellt der Maschine die Werkzeuge ebenso dynamisch zur Verfügung wie eine einfache Kette, wodurch die Span-zu-Span- Zeit auch bei 240 Plätzen nur wenige Sekunden beträgt.
Heckert ist es zudem gelungen, die Nebenzeiten beim Werkstückwechsel weiter zu reduzieren. Der neue Zwei-Paletten-Drehwechsler benötigt nun nur noch knapp zehn Sekunden. Wobei dem Kunden auch bei dieser Maschine offen- steht, sie ohne Werkstückwechseleinrichtung zu ordern und zur Direktbeladung auf den Maschinentisch oder für verkettete Fertigungslinien einzusetzen. Für diesen Fall ist die Heckert T45 auch als Linienmodul erhältlich.
Flexibilität bedeutet ausserdem, dass die Heckert T45 für verschiedene Werkstückautomatisierungskonzepte vorbereitet ist – vom flexiblen Fertigungssystem bis zur Grossserienproduktion mit gerichtetem Werkstückfluss. Für den Einstieg in die flexible Automatisierung haben die Chemnitzer sogar ein eigenes platzsparen-
des System entwickelt, das sechs Paletten und eine Rüststation enthält – genug für eine kleine, flexible Fertigungszelle.
Industrie 4.0 – vom Detail bis zum gesamten Shopfloor
Der Trend zu automatisierter Fertigung beschränkt sich nicht auf »mechanische« Lösungen, er setzt sich in der Digitalisierung fort. Starrag bahnt den Weg zu Industrie 4.0 in vielfältiger Weise. Geschäftsführer Marcus Otto erklärt: »Unsere Entwicklungen spannen den Bogen von der digitalen Integration der einzelnen Maschine bis zum gesamten Shopfloor.« Dementsprechend sind die Maschinen mit Profinet- und IO-Link-Technologie ausgestattet, um die passende Basis für jeglichen Datenaustausch und die Implementierung in kundenspezifische Leitrechnertechnik zu legen.
Starrag bündelt die Industrie-4.0-Aktivitäten im Starrag-IPS (Integrated Production System), das marken- und maschinenübergreifend im Konzern genutzt wird. Das Starrag-IPS besteht im Prinzip aus drei »Schalen« rund um die Maschine. Die innere enthält Funktionen, die direkt auf die Maschine und den Schneidprozess wirken. Dazu zählt beispielsweise die Überwachung von Schnittkräften und Schwingungen. Die zweite Schale betrifft die Kommunikation der Maschine mit der Aussenwelt. Sie umfasst unter anderem die Werkzeug- und Werkstückverwaltung. Die dritte Ebene dient der Vernetzung der Fertigung und ihrer Integration in übergreifende Systeme wie eine ERP-Software.
Wie alle Starrag-Maschinen verfügt die neue Heckert T45 schon im Standard über zahlreiche Details, die dem Starrag-IPS hohen Nutzwert verleihen. Dazu gehört eine Sensorik, die permanent den Zustand der Maschine analysiert. Damit lässt sich der Maschinenzustand optimieren, eine höhere Prozesssicherheit sowie Planungssicherheit für Serviceeinsätze erreichen.
Viel genutzt wird bereits der bei allen Heckert-Maschinen verfügbare Fingerprint. Hierbei wird auf Basis verschiedener Kennwerte der momentane Zustand einer Maschine erfasst. Er lässt sich mit dem Ursprungs-Fingerprint vergleichen, der beim Verlassen der Produktionsstätte genommen wurde. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen erkennen und vorbeugende Instandhaltungsmassnahmen einleiten.
Performance Cutting on a Heckert T45
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